16.04.2015 / WirtschaftsBlatt

Genossenschaft: Maschinenring will mit Bäumen wachsen

Der Umsatz des Maschinenring Niederösterreich-Wien ging 2014 zurück. Baumbegutachtungen bringen Neugeschäft.

Die Bilanz des Maschinenrings Niederösterreich-Wien bringt sehr gute, aber auch schlechte Nachrichten. Um mit den guten der Genossenschaften zur wirtschaftlichen Vertretung der Landwirte zu beginnen: Der vor zwei Jahren ins Leben gerufene Bereich des Baummanagements, wobei Experten den Gesundheitszustand von Bäumen begutachten, Kronen sichern und ins Baumkataster eintragen, boomt.

Er beschäftige bereits 15 Ingenieure, ein weiterer werde gerade gesucht, erläutert Christian Wildeis, Landesgeschäftsführer des Maschinenrings NÖ-Wien: "Das Baummanagement sorgt für fünf Prozent Umsatz im Service. Es soll heuer um zehn Prozent wachsen." Weit über dem insgesamt geplanten Wachstum der Maschinenring NÖ-Wien 2015-ein Wachstum im Ausmaß der heurigen Inflationsrate.

Schnee-und Baumangel

Um auch schon bei den schlechten Nachrichten angekommen zu sein: Denn der Bereich Service umfasst weit mehr als nur Baummanagement. Dazu gehören etwa auch Grünflächengestaltung und -pflege im Sommer, aber auch Winterdienste wie Schneeräumen. Kunden sind rund 300 Gemeinden und 7500 Unternehmen.

Wegen des milden Winters im vergangenen Jahr verbuchte der Bereich Service mit 29,6 Millionen € 2014 ein Minus von elf Prozent gegenüber 2013. "Mit den Unternehmen gibt es Pauschalverträge, da könnte uns das Wetter egal sein", sagt Wildeis. Gemeinden aber rechnen nach Stunden ab: So schrumpfte der Umsatz aus dem Winterdienst von knappen 20 auf 16 Millionen €.

Auch das Personal-Leasing lag 2014 mit rund zehn Millionen € um sieben Prozent unter dem Vorjahr. Grund hierfür ist, dass weniger der rund 1000 zeitarbeitenden Landwirte in Niederösterreich auf Baustellen vermittelt wurden. Wildeis befürchtet: "Sofern die Baukonjunktur nicht anspringt, setzt sich das 2015 fort."

Nur das Geschäftsvolumen im Agrarbereich ist 2014 gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent auf 34,3 Millionen € angewachsen. Die 15.000 bäuerlichen Mitgliederbetriebe schaffen sich häufiger gemeinsam mit Unterstützung des Maschinenrings Traktoren, Mähdrescher, Wein-Abfüllanlagen und anderes an. Aber das ist nicht ausschließlich betriebswirtschaftlichem Denken der Bauern geschuldet, sondern auch sinkenden Verkaufspreisen landwirtschaftlicher Güter.

Erschienen im: WirtschaftsBlatt am 16.04.2015, Unternehmen & Märkte, Seite 3

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